Das Erstellen einer Pressemitteilung folgt gewissen Regeln. Meldungen mit groben Fehlern im Aufbau oder in der Wahl der Ansprache landen ungelesen im Müll. Auch zu werbliche Texte und blumige Ausschmückungen haben in einer Pressemitteilung nichts verloren. Kein Journalist wird sich die Mühe machen, hier die Quintessenz herauszufiltern. Wenn Sie ein paar Grundregeln beherzigen, hat Ihre Aussendung gute Chancen veröffentlicht zu werden.
AIDA-Formel
Journalisten sind immer unter Zeitdruck. Wenn Sie Ihre Pressemitteilung erfolgreich an den Mann oder die Frau bringen wollen, kann die AIDA-Formel (A= Attention, I=Interest, D=Desire, A=Action) helfen.
Zuerst gilt es die Aufmerksamkeit und das Interesse des Redakteurs zu wecken. Wenn das geschafft ist, muss der Wunsch nach mehr Informationen geweckt werden, um den Journalisten letztendlich zu einer Handlung zu motivieren. Wird er Sie anrufen, um mehr zu erfahren oder den Text gleich abdrucken lassen? Beides hervorragende Ergebnisse, Sie haben einen guten Pressetext geliefert.
KISS Prinzip
Alle Botschaften sind auf den Empfänger zugeschnitten. Wir schreiben niemals für uns, sondern für unsere Zielgruppe. Das gilt auch für Pressemitteilungen. In diesem Fall ist unsere Zielperson der Journalist und der liebt Fakten.
Bevor Sie zu schreiben beginnen, halten Sie sich das KISS Prinzip vor Augen: keep it short and simple. Damit haben Sie schon den ersten Schritt in Richtung Veröffentlichung gesetzt. Journalisten fehlt schlicht die Zeit, sich tagtäglich durch unzählige Textwirren zu quälen.
So bauen Sie Ihre professionelle Presseaussendung auf
Die wichtigsten Informationen stehen immer am Anfang der Pressemitteilung. Das hat einen guten Grund. Der Text wird in den Redaktionen von hinten nach vorne gekürzt. Wenn Sie alle wichtigen Fakten vorne einbringen, bleiben diese eher erhalten.
1. Headline
Bereits die Headline entscheidet, ob Ihre Mitteilung gelesen wird oder im Papierkorb landet. Verzichten Sie möglichst auf Artikel und verwenden Sie aktive Verben.
2. Subheadline
Die Subheadline erklärt in kurzen Worten das Thema der Aussendung und gilt als Zusatzerklärung der Headline.
3. Lead
Wenn der Journalist bis zum Anreißertext gekommen ist, sieht es ganz gut aus. Sie haben sein Interesse geweckt. Spätestens hier muss er alle wichtigen Fakten finden. Die fünf W´s: Wer hat Was Wann Wo und Warum getan? Halten Sie sich kurz und informieren Sie nur über die relevanten Fakten nach den fünf W´s. Findet der Journalist diese Informationen nicht, hat Ihre Aussendung wenig Chancen veröffentlicht zu werden.
4. Mittelteil
Im Mittelteil vertiefen Sie das angeschnittene Thema und gehen ins Detail. Hier gilt: Klare Worte, keine Ausschmückungen und keine Adjektive. Erklären Sie die Fakten in verständlichen Worten und fassen Sie sich kurz. Überprüfen Sie Ihren Text auf Glaubwürdigkeit. Zu viel Eigenlob kommt nie gut an. Bleiben Sie sachlich und lockern Sie Ihren Text durch gute Zitate auf. Niemand kennt sein Unternehmen besser, als der Inhaber selbst. Auch hier: bescheiden bleiben und nicht übertreiben.
5. Boilerplate
Am Ende der Pressemitteilung bekommt der Journalist Hintergrundinformationen zum Aussender. Unternehmensname, Ansprechpartner, wichtige Kennzahlen, Anzahl der Mitarbeiter, Gründungsjahr, oder Standorte helfen dem Journalisten dabei, das Tätigkeitsprofil eines Unternehmens auf einen Blick zu erfassen.
Was noch wichtig ist
Versuchen Sie, Ihre Message auf maximal einer DIN A4 Seite unterzubringen.
Geben Sie am Ende die Textlänge an.
Verwenden Sie keine direkte Anrede und keine „Ich“- oder „Wir“- Formulierungen.
Schreiben Sie alles aus (zum Beispiel circa statt ca.).
Zahlen von null bis zwölf werden ausgeschrieben, danach können Sie Ziffern nutzen.
Zeichen werden immer ausgeschrieben (zum Beispiel Prozent statt %).
So hat Ihre Presseaussendung gute Chancen auf eine Veröffentlichung: Versuchen Sie wie ein Journalist zu denken, schreiben Sie so, als wären Sie einer und halten Sie sich an die formalen Grundregeln.
Ich wünsche viel Erfolg!
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